Biertrinken als Zeitvertreib.
Ich mag Bier. Bier ist toll und wenn es nicht betrunken machen würde, dann würde ich es von morgens bis abends trinken. Schade eigentlich, dass deutsche Biere nur noch zu drei großen Konzernen gehören. Wenn man geschmacklich was anderes will, dann muss man schon zum Nerd mutieren und sich in die Crafterszene begeben. Ich habe aber leider keine Ahnung von „mild gehopft“ und „süßen Noten“. Ich weiß nur, was mir schmeckt.
Also versuche ich in Situationen, in denen sich ein Fachgespräch anbahnen könnte, irgendwie abgelenkt zu wirken. Alles, was mir wichtig ist: Dass der Brauer den Biergeschmack durch Röstung oder eben die Zutaten hinbekommen hat. Erdbeernoten durch Sägespäne sollten unter Strafe gestellt werden.
Das war jetzt eine spitzenmäßige Einleitung für die Ausrede, mich in Amsterdam in eine halbwegs beliebige Bar zu setzen, um dort Biere zu probieren. Ich verpasse dem Ganzen natürlich den Deckmantel einer seriösen Analyse. Prost!
Kommt in einer aufdringlichen Flasche zum Tisch und schreit mir „Kirschgeschmack“ entgegen. Das Geuze (eine belgische Bier-Spezialität aus nur teilweise gegorenem Bier) wird mit Frucht gemischt.
Geschmacklich einer „Berliner Weisse“ recht ähnlich, die man bekanntlich auch mögen muss. Das Kriek schmeckt nicht chemisch, ist aber vielleicht auch nur eine Alternative zum Alster an warmen Tagen.
Es ist fruchtig süß und fast schon säuerlich. Was beides in einem Bier für mich fehl am Platz ist.
Heineken OUD BRUIN
Karamel stand auf der Bierkarte. Mit 2,5 % Alkohol zwar eher eine Limonade, aber man sollte ja auch nicht zu engstirnig sein. Im ersten Moment schmeckt es wie ein Malzbier. Im zweiten Moment bemerkt man den leicht wässrigen Geschmack. Allerdings ist es im Nachgang nicht bitter wie Malzbiere, sondern schmeckt überraschend stark nach Karamel.
Wer über das Gefühl hinwegschmecken kann, der Brauer habe den Kessel mit 50 Litern Wasser aufgefüllt, um sein Planziel zu erreichen, für den ist es ein wirklich leckeres Bier. Mir ist es zu dünn.
Pawel Kwak
Allein schon wegen des Glases hatte ich das Bier bestellt. Kam dann aber in einem Gefäß, das weniger an Chemieunterricht erinnerte. Die 8,4 % Alkohol entschädigten. Die fehlten ja in der Limo davor.
Biere in der Alkoholklasse finde ich oft bitter. Zu bitter. (Man beachte an dieser Stelle meine subjektive Meinung, sehen Viele sicher anders). Das Kiwak war allerdings überraschend weich und hatte einen Geschmack zwischen Erde und feiner Süße.
Wer lieber selbst trinkt und mir meine laienhafte Analyse um die Ohren hauen will, kann das im „Cafe The Old Bell“ am Rembrandplein 46 1017 CV Amsterdam.
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