Ziege, Wolf und Kohlkopf. Mit dem Hund auf der Fähre nach Großbritanien.
Ihr kennt die Geschichte mit dem Ruderer und seinem Logistikproblem? Er hat eine Ziege, einen Wolf und einen Kohlkopf. Das muss alles mit dem Ruderboot, das jeweils nur Platz für eines bietet, zum anderen Ufer, sodass die Nahrungskette nicht zuschlägt. Abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich keinen wilden Wolf über einen Fluss rudern würde und sich allein daraus schon eine Lösung ergibt, macht eine Reise mit der Fähre manchen Hundebesitzern ähnliches Kopfzerbrechen.
Die Überfahrt von Amsterdam nach Newcastle dauert insgesamt 16 Stunden. Das sind viele Stunden, die der Hund alleine im Auto verbringen muss. Klingt für jeden Hundebesitzer erst mal absolut inakzeptabel. Die Alternative ist das „Hundehotel“ an Bord. Zur Erklärung. Ich habe davon Fotos gemacht. Es ist nicht schön. Da ich nicht viel Besseres darüber schreiben kann, und auf jedem Foto der Steward zu sehen ist, werd ich keines veröffentlichen. Wer weiß, ob er mir die Boxen hätte zeigen dürfen. Jedenfalls ist es ein leerer Raum mit leeren kalten Gitterboxen. Dazu kaltes Licht. Daraus ergab sich ein leerer Blick meinerseits. Erinnert ihr euch an das schlimmste Schullandheim, in das euch eure Lehrer steckten? Stellt euch dort den Keller vor. Dort möchten wir unsere Hunde nicht lassen.
Also vergessen wir das Hotel. Hund im Auto ist nämlich super. Allein die Gerüche und die gewohnte Umgebung beruhigen den Hund schon. An Bord der Fähre gibt es sehr gute Besuchszeiten für die Hunde. Anderthalb Stunden nach dem Ablegen (auf der Rückfahrt wegen der Zeitverschiebung sogar bereits nach 30 Minuten) können die Hunde alle Stunde für 30 Minuten besucht werden. Das bis Mitternacht. Dann wieder ab 06:30 bis kurz vor dem Anlegen.
Tano jedenfalls musste vor jeder Gassirunde geweckt werden. Der Auslauf beschränkt sich dann allerdings auf das jeweilige Parkdeck und den Platz zwischen den Autos. Fährveteranen unter den Hunden stört das schon nicht mehr. Sodass sie dort wo etwas mehr Platz war, rumtollten. Es zeigt sich, es macht sich der Besitzer wieder mehr Kopf als nötig.
Das Registrieren und Boarding war nach dem letzten Debakel etwas aufregend. Aber wenn man sich an alle Regeln hält, dauert auch das nur Minuten. Auf der Rückfahrt von Newcastle nach „Europa“ ist es sogar noch entspannter. Das gesamte Boarding findet im Auto statt und der Hund ist schon fast egal. Das zeigte auch, dass der Bereich für die Passagiere ohne KFZ dort ist, wo keine Hunde erlaubt sind. Solltet ihr also mit Hund und ohne Auto reisen, müsst ihr da trotzdem rein. Dann muss aber euer Hund auch in das Hundehotel. Also merken: eigenes Auto. Super.
Und das mit dem Ruderboot funktioniert so.
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