Entschuldigung Dänemark. Du bist doch ganz geil.

Im Norden Dänemarks fand ich eine Ecke, die ich dort nie für möglich gehalten hätte.

Im Norden Dänemarks fand ich eine Ecke, die ich dort nie für Möglich gehalten hätte

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Ich bin Klippen entlang gewandert. Kilometerweit. Es war laut und windig. Es war toll. Auf Rømø saß ich im Bus und trank ein Bier, während sich der Strand leerte und ich der Nordsee lauschte. Ich dachte, das wäre laut gewesen. Rückblickend war es irgendwie beruhigend. Ich bin da aber sonst nicht so.

Aus diesem Grund sind die Klippen an der Rubjerg Knude doch viel mehr mein Fall. Es stürmt. Es stürmt in einer Art, dass ich andere Touristen weinen sehe, weil sie nicht mehr aufstehen können. Das Geräusch der Brandung, die sich 50 Meter zu meinen Füßen der Klippen bricht, ist leider nicht zu hören. Der Wind bläst mir entgegen und ich höre nur ein Grollen. Selbst der Hund hat ein Gesicht wie im Windkanal und ich muss ihn anschreien, damit wir weitergehen können. Aber eigentlich höre ich nicht mal mich selbst.

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Der Sand, der mir um die Ohren fliegt, gehört eigentlich zu einer Wanderdüne, die sich seit geraumer Zeit durch den Norden von Dänemark bewegt. Den Leuchtturm, der hier an der Klippe steht, hat sie vor etwa 10 Jahren passiert. 2012 hat sie ihn wieder freigegeben. Davor hatte der Turm noch Nebengebäude. Einiges von diesen Nebengebäuden habe ich sicher in den Ohren und der Hund im Fell.

Die Rubjerg Knude (dänisch für Erhebung), zwischen Løkken und Løndstrup gelegen, selbst ist die knapp 70 Meter hoch, 400 Meter breit und zieht sich etwa zwei Kilometer die Küste entlang. Darunter kommen dann noch einmal 50 Meter Klippen.

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Während des Zweiten Weltkriegs dachten sich Strategen des Reiches übrigens, dass der Ort ein absolut wichtiger Beobachtungsposten wäre. Im Stellenprofil stand sicher so was wie “ Keinerlei familiäre Bindung“. Kennt ihr den Film mit Bud Spencer und Terence Hill, in dem sie auf einer Südseeinsel auf einen Japaner stoßen, der nicht weiß, dass der Krieg vorbei ist? – Lassen wir das.

Ich und der Hund schleppen und die Dünen hinauf und stemmen uns gegen den Wind, um an die Klippen zu kommen. Neben uns krallen sich Touristen in den Sand. Wir können ihnen nicht helfen. Hier ist sich jeder selbst der Nächste. So überlassen wir sie ihrem Schicksal und wandern die Klippen entlang. Das Gelände wechselt von Sand zu Stein, zu Gras zu Klippen, die über uns herauswachsen. Vom Wind zu skurrile Formen geformt, fallen diese nach einigen Meter wieder zu einer Graslandschaft ab.

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Ich habe endlich ein Dänemark gefunden, das ich mag. Ich stelle mir vor, wie ich im Sommer hier campe und jeden Tag die Küste ein Stück weiter hinauf laufe bis zu den Seen, um dort endlich mal herauszufinden, was einige meiner Freunde an Angeln finden.

Nach einer Stunde wenden wir uns von den Klippen ab und laufen zu dem Wanderweg am Fuß der Dünen. Dieser führt durch kleine Wälder und Dünenausläufer zurück zum Leuchtturm und dem Parkplatz. Einziges Problem. Der Weg führt sehr nah an einem Weidezaun entlang. – Ich war den Rest des Tages damit beschäftigt dem Hund zu versichern, dass ich mit seiner schlechten Erfahrung wirklich nichts zu tun hab.

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Wenn man schlauer ist als ich, dann parkt man auf dem richtigen Parkplatz. So spart sich einen Kilometer und kann gleich den Feldweg zum Turm hinauf nehmen.

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