Orientierung mit Kompass Teil 1:Marschkompasszahl
Für die Orientierung mit Kompass gibt es zwei Möglichkeiten – entweder man kann sein Ziel im Gelände sehen, und peilt es an, oder man nutzt ihn in Kombination mit einer Karte.
Einstellen des Kompass
Der Kompass kann mehr als nur Norden anzeigen. Wobei die Fähigkeit, diese Himmelsrichtung anzuzeigen die Grundlage für das ist, was er sonst noch alles kann (südlich des Äquators braucht man übrigens einen Kompass der nach Süden zeigt). Um mit einer Karte zu arbeiten, muss diese zu Beginn einnordet werden. Dazu wird der Kompass an einer Gitterlinie angelegt oder legt ihn an der linken oder rechten Kartenseite an und dreht beides so lange, bis sowohl Karte als auch Kompass nach Norden zeigen. Falls man also keine Karte mit Gitterraster (UTM-Gitter) hat, kann der Kompass mit dem Ost-West-Band an den Ortsnamen anlegt werden. Da auf einer Karte oben immer Norden ist, sind die Ortsnamen von West nach Ost geschrieben.
Ermitteln der Marschkompasszahl
Die Karte nun nicht mehr bewegen. Den Kompass jetzt so anlegen, dass Start – und Zielpunkt an der Kompasskante liegen. Nun das N auf dem Kompassring durch drehen mit der Kompassnadel in Übereinstimmung bringen. An der Festmarke kann nun die Marschkompasszahl abgelesen werden. Zur Sicherheit sollte diese aufgeschrieben werden, da sich der Ring verstellen kann. WICHITG: Der Kompass wird so angelegt, wie er im Gelände gehalten wird. (Laufrichtung).
Alternative Planzeiger
Einfacher ist das Ganze mit einem Planzeiger. Dazu muss die Karte nicht eingenordet werden, sondern nutzt direkt mit den Hilfslinien. Der Planzeiger wird zentriert auf den Startpunkt gelegt und mit einer Schnur (Garn oder Angelschnur) wird nun eine Linie zum Zielpunkt gelegt. Die Teilkreise sind hier genauer ablesbar als auf einer Karte. Meist will man auf der Karte nicht rumzeichnen, oder aber nutzt einen zu dicken Stift. Letzteres führt oft dazu, dass die Entscheidung zwischen mehreren Werten getroffen werden muss.
Militärische Kompanten haben nur 64 Teilstriche. Der Ursprung liegt in den 6400 Strich, die auf einem Kilometer einer Genauigkeit von einem Meter entsprechen. Aius Platzgründen finden sich nur noch 64 Striche auf den Kompanten. Vermindert die Genauigkeit aber auf 100 Meter.
Die 360 Teilstriche, die ein ziviler Kompass/Planzeiger hat, sind genauer. Ganz abgesehen davon, dass wahrscheinlich niemand einen militärischen Kompass nutzen wird. Außerdem ist auch der Planzeiger in 360 Teilstriche eingeteilt. Warum sollte zuerst die Arbeit erleichtert werden um dann noch mal kompliziert umrechnen?
Zielpunkte anvisieren
Alternativ kann mit dem Kompass orientiert werden, indem ein Ziel anvisiert und dann die MKZ einstellt wird. Dazu benötigt der Kompass einen, da wie beim Schießen über Kimme und Korn das Ziel im Auge behalten werden muss, während und über den Spiegel N und Kompassnadel zur Übereinstimmung gebracht wird. Dies ist eine einfache Methode, wenn vom Startpunkt aus das Ziel gesehen wird. Dieser Luxus wird einem aber nicht über die gesamte Strecke vergönnt sein. In einer Senke oder im Dickicht muss auch sicher sein, in welcher Richtung das Ziel liegt.
Orientierung nach Marschkompasszahl
Wenn die Marschkompasszahl ermittelt ist, dann gilt es, stur auf der Linie zu bleiben. Egal was kommt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich Hilfsziele zu suchen. Wenn der Weg gepeilt ist, und ein Baum im Weg steht, ist das nicht unbedingt schlecht. Dieser Baum kann auch auf indirektem Weg angelaufen werden. An dem Baum angekommen, peilt man dann einfach das nächste Ziel an. Dadurch verringert sich trotz MKZ die Gefahr, vom Weg abzukommen. Wichtig ist nur zu wissen, welche Strecke bereits zurückgelegt wurde, sollte mit der MKZ auch eine Entfernung ermittelt worden sein.
Orientierung mit Kompass Teil 2
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